Shu's Japan Welt

Tashirojima - Die Insel der Katzen

Diese ganze besondere Insel, die im östlichen Pazifikraum liegt, ist für jeden Katzenfreund eine Reise wert. Denn auf Tashirojima leben mehr Katzen als Menschen.

Tashirojimas Geschichte geht bis in die Edo-Zeit zurück. Ihren wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die Insel durch die Fischerei und einer besonderen Form des Netzangelns. Die Fischer kamen von verschiedenen Inseln aus der Umgebung um in den fischreichen Gewässern vor Tashirojima zu fischen. Dies brachte der Insel einiges an Ansehen und Wohlstand.

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Tashirojima mit starkem Bevölkerungsschwund zu kämpfen. Innerhalb von nur 50 Jahren reduzierte sich die Bevölkerungszahl von über 1000 auf fast 100. Die Gründe waren die Gleichen, wie an vielen anderen Orten auch. Vor allem die Jungen verliessen die Insel, bis fast nur noch ältere Menschen auf der Insel lebten.

Heute leben auf Tashirojima mehr Katzen als Menschen, sie gelten als Glücksbringer und werden von den Bewohnern gut gepflegt. Angesiedelt wurden die Sammtpfoten ursprünglich, zwecks Schädlingsbekämpfung. Zu jener Zeit wurden auf der Insel Seide produziert. Um Die Raupen und ihre Kokons vor Nagetieren zu schützen, holte man die Vierbeiner auf die Insel. Die Seidenproduktion wurde inzwischen eingestellt, aber die Katzen sind geblieben.

Die auswärtigen Fischer, die meistens die Nächte in Herbergen auf der Insel verbrachten, beobachteten die vielen Katzen genau und studierten ihr Verhalten um daraus Vorhersagen für das Wetter und den Fischfang treffen zu können. Angeblich sogar mit Erfolg.
Eines Tages, als die Fischer dabei waren Steine für ihre Fischernetze zu sammeln, rutschte einem jungen Fischer einer der Steine so unglücklich aus der Hand, dass er eine Katze erschlug. Bestürzt begrub man die Katze in der Mitte der Insel und errichtete auf dem Grab einen kleinen Schrein. Diesen gibt es heute noch.

Das Erdbeben von 2011 und der anschliessende Tsunami zerstörten weite Teile von Tashirojima. Die Fischer aus der Umgebung riefen im Internet zu Spenden auf, um die Insel wieder aufbauen zu können. Der Aufruf wurde gehört und innerhalb weniger Wochen kamen bis zu 700.000 Euro zusammen. Katzenfreunde in ganz Japan spendeten grosszügig.

Heute sind fast alle Spuren auf der Insel wieder beseitigt und Mensch und Katzen geht es wieder gut. Die Bewohner kümmern sich sehr gut um ihre pelzigen Mitbewohner, sogar ein Tierarzt kommt regelmässig auf die Insel. Immerhin sind die Katzen ein Touristenmagnet und bilden zusammen die Haupteinnahmequellen für die Inselbewohner. Aus diesem Grund ist es auch verboten Hunde mit auf die Insel zu bringen, denn die Gelten auf Tashirojima als natürlicher Feind der Katze.

• erstellt am 25.12.2019 um 21:45 Uhr
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